Januar 1968
01. Januar: In der Angestelltenversicherung wird die Versicherungspflichtgrenze in der Bundesrepublik Deutschland aufgehoben Die Umsatzsteuer wird in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. Sie beträgt 10%, der ermäßigte Steuersatz für Produkte wie Nahrungsmittel und Druckerzeugnisse beträgt 5% 12. Januar: Beschluß eines neuen Strafgesetzbuch in der DDR einzuführen. Es löst u.a. das Reichsstrafgesetzbuch von 1871. 14. Januar: Wetterkapriolen: Ein sprunghafter Temperaturanstieg von -20 Grad bis weit über 0 Grad führt zu Überschwemmungen und einem totalen Zusammenbruch des Straßenverkehrs.
30. Januar: Nordvietnamesische Truppen und Einheiten der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams starten die Tet-Offensive und überraschen damit sowohl amerikanische als auch südvietnamesische Truppen völlig. Obwohl der Gegenstoß militärisch scheitert, erregt er das Interesse der Öffentlichkeit und führt zu weltweiten Protesten gegen den Vietnamkrieg. 30. Januar: Walter Scheel wird neuer Parteivorsitzender der FDP.
Februar 1968
01. Februar: Der Polizeichef von Saigon Nguyen Ngoc Loan tötet vor laufender Kamera einen festgenommenen Vietcong durch einen Kopfschuss. Ein Foto dieser Hinrichtung aus dem Vietnamkrieg wird zu einem der bekanntesten Bilder des 20. Jahrhunderts. zum Foto 18. Februar: Zu Studentenprotesten mit ca. 12.000 Teilnehmern gegen den US-Amerikanischen Vietnam-Krieg kommt es in West-Berlin. 21. Februar: Gegen Radikalismus von rechts und links sowie eine einseitige Verurteilung der US-amerikanischen Vietnampolitik demonstrieren über 80 000 Berliner. 22. Februar: Der 290 Meter hohe Fernsehturm in München wird fertig gestellt.
März 1968
01. März: Bundespräsident Heinrich Lübke weist in einer persönlichen Erklärung im Fernsehen die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wegen seiner Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg zurück. 03. März: In der Fernsehdiskussion »Internationaler Frühschoppen« unterstellt der Chefredakteur der Hamburger Illustrierten »Stern« dem Bundespräsident Heinrich Lübke »Trottelhaftigkeit«.
16. März: US-Truppen verüben in My Lai/ Südvietnam ein Massaker an 503 Zivilisten. 18. März: Der Kongress der USA hebt die Golddeckungspflicht für den Dollar auf. 19. März: In Kubas Hauptstadt Havanna werden 4300 Privatgeschäfte nationalisiert. Ministerpräsident Fidel Castro kündigt weitere Enteignungen an. 24. März: Der FDP Bundesvorsitzende Walter Scheel erklärt, die FDP strebt bei den Bundestagswahlen 1969 eine Koalition mit der SPD an. 27. März: Der Numerus Clausus wird eingeführt: Die Hochschulen und Universitäten in der Bundesrepublik Deutschland beschließen die Studienzugangsbeschränkung nach den Durchschnittsnoten des Abitus zu regeln. 28. März: Der CDU Bundesinnenminister Paul Lücke erklärt seinen Rücktritt, weil der Koalitionspartner SPD der Einführung des Mehrheitswahlrechts widerspricht.
April 1968
03. April: Gudrun Ensslin und Andreas Baader begehen einen Brandanschlag auf ein Kaufhaus in Frankfurt / Main. Es entsteht ein Sachschaden über 2 Millionen DM. 04. April: Der Führer der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA Martin Luther King wird in einem Hotel in Memphis /Tennessee von einem Weißen ermordet  11. April: Studentenführer Rudi Dutschke überlebt nur knapp nach mehrstündiger Operation ein Attentat von der drei Schüssen des Hilfsarbeiters Josef Bachmann. 12. April: Schweren Auseinandersetzungen zwischen jugendlichen Demonstranten und der Polizei bei Protestaktionen gegen das Verlagshaus Axel Springer. 18. April: Die deutschen Autohersteller legen Sonderschichten ein, um auf die steigende Nachfrage nach Personenwagen zu reagieren. 25. April: 16000 Studenten der Ingenieurschulen in Nordrhein-Westfalen fordern die Integration ihrer Fachschulen in den Hochschulbereich und treten in einen unbefristeten Vorlesungsstreik. 26. April: Die Deutscher Bundesbahn kündigt an die bislang fahrenden TEE-Züge durch die bis zu 200 km/h schnell fahrenden Intercity-Züge zu ersetzen.
Mai 1968 
03. Mai: In Paris beginnt die Besetzung der Universität Sorbonne 06. Mai: Mai-Unruhen in Paris: Die ersten Straßenschlachten um die besetzte Universität Sorbonne in Paris beginnen 13. Mai: Frankreichs Arbeiter verbünden sich mit den Studenten und treten in einem Generalstreik. Beginn von Friedensverhandlungen zwischen Nordvietnam und den USA. 17. Mai: Der Generalstreik in Frankreich weitet sich auf alle Zweige der Industrie aus 30. Mai: Der Deutsche Bundestag beschließt eine Ergänzung des Grundgesetzes durch die Notstandsverfassung. 31. Mai: Truppen der Sowjetunion rücken zu “Manövern" in die Tschechoslowakei ein.
Juni 1968
05. Juni: Der US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy wird ermordet 07. Juni: An der Wiener Universität sorgen obzöne und tabubrechende Aktionisten für einen öffentlichen Skandal 18. Juni: Gut 1500 Hochschullehrer unterzeichnen das sog. Marburger Manifest und sind gegen eine Mitbestimmung von Studenten in Hochschulgremien. 23. Juni: Die Ingenieurstudenten der gesamten Bundesrepublik geben ihrer Forderung nach einer Neuordnung der Ingenieursausbildung Nachdruck durch einer großen Mehrheit bei der Urabstimmung zu einem unbefristeten Vorlesungsstreik.
Juli 1968
05. Juli: Die Ministerpräsidenten der Bundesländer gehen auf die Proteste der Ingenieurstudenten ein und beschließen, daß die Ingenieurschulen künftig als sog. Fachhochschulen in den Hochschulbereich integriert werden. 15. Juli: Neues Einwanderungsgesetz in den USA: Künftig kann nur noch einwandern, wer einen Mangelberuf ausübt oder Verwandte ersten Grades in den USA hat. 17. Juli: Der Revolutionäre Kommandorat der Baath-Partei übernimmt die Macht im Irak. 18. Juli: Wetterkapriolen in den bayerisch-österreichischen Alpen. Mitten im Hochsommer führen starke Schneefälle zu winterlichen Verhältnissen. An der Zugspitze wird der Skibetrieb wieder aufgenommen. 25. Juli: Papst Paul VI. erläßt die Enzyklika "Humanae vitae". Das Verbot der Antibabypille ruft weltweite Proteste hervor.
August 1968
08. August: Die Republikaner nominieren Richard Nixon zum Kandidaten für die bevorstehenden US Präsidentschaftswahlen. 20./21. August: Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts in der Tschechoslowakei und gewaltsames Ende des Prager Frühlings.
|